Thomas Kistler, Niederurnen, beantragt als Unterzeichner des Antrags Zustimmung zu beiden Punkten. Der Kanton brauche endlich einen Halbstundentakt, wie er in der ganzen Schweiz üblich sei. Dabei dürfe der Halbstundentakt nicht in Schwanden aufhören. Man könne nicht nur immer sagen, man müsse etwas für Glarus Süd tun, ohne zu handeln. Wie wichtig das Anliegen für Glarus Süd sei, zeige die Zustimmung des Gemeinderats zum Antrag. Der Halbstundentakt biete dem Tourismus eine grosse Chance, so Kistler. Mit dem Halbstundentakt könne man beim öffentlichen Verkehr eine grössere Nachfrage generieren und dessen Anteil an der Mobilität steigern.
Thomas Vögeli, Rüti, beantragt die Ablehnung des Halbstundentakts. Er kenne als Pendler sowohl Vor- wie auch Nachteile des ÖV. Er kommt zum Schluss, dass der Halbstundentakt die Nachteile des ÖV nicht aufzuheben vermag und diesen deshalb nicht attraktiver macht. Autofahrer würden weiterhin mit dem Auto pendeln, auch wenn der Memorialsantrag angenommen würde.
Ueli Nägeli, Bilten, betont, dass der Kanton beim ÖV den Anschluss an die Nachbarkantone nicht verpassen dürfe. Diese würden den ÖV momentan durch verschiedene Projekte attraktiver machen. Deshalb müsse auch der Kanton Glarus jetzt etwas machen und nicht später. Beim Antrag handle es sich um ein gutes, modernes Konzept, das auch dem Tourismus zugute komme.
Hansjörg Stucki, Oberurnen, stellt einen Rückweisungsantrag für die Traktanden 8 und 9. Das Geschäft soll an der Landsgemeinde 2012 behandelt werden. Bis dahin soll der Kanton eine ÖV-Konferenz einberufen, um die Thematik umfassend zu behandeln. Eine breite Vernehmlassung soll stattfinden. Er begründet seinen Rückweisungsantrag damit, dass das Traktandum ungenügend vorbereitet sei. Die Kostenfolge sei unbekannt. Das ÖV-Thema sei aber zu wichtig, um es an dieser Landsgemeinde deswegen einfach abzulehnen.
Lisa Marti, Engi, benutzt den ÖV als Kantischülerin aus Glarus Süd täglich, wie sie sagt. Die Schüler, die auf den ÖV angewiesen seien, hätten das Problem, dass sie oftmals vor oder nach der Schule eine halbe Stunde auf den Zug warten müssten. Dieses Problem würde durch den Zwillingsmemorialsantrag gelöst. Im Kanton Glarus könne man mit dem ÖV nicht flexibel sein, sagt sie. Deshalb würden viele das Auto benutzen.
Andreas Schlittler, Glarus, macht sich im Namen des Pendlervereins für die Annahme des Halbstundentaktes stark. Er hält fest, dass eine Verbesserung des ÖV-Angebots für die Berufspendler existenziell sei. Nach zehn Jahren Kampf für einen verbesserten ÖV sei es nun Zeit, den Schritt zu machen und den Memorialsantrag anzunehmen.
Emil Küng, Obstalden, spricht für die vorberatende Landratskommission. Bei den Zwillingsanträgen handle es sich um keine Kompromisslösung, sondern um einen Grundsatzentscheid. Er plädiert für einen machbaren und angemessenen Ausbau des öffentlichen Verkehrs, wie es die Regierung plane. Das Volk solle nein sagen zu einer starren gesetzlichen Regelung. Damit sage man nicht nein zum ÖV. Denn bereits an der nächsten Landsgemeinde könne wieder über den ÖV entschieden werden. Küng spricht sich denn auch auch gegen die Verschiebung des Geschäfts aus.
Landesstatthalter Andrea Bettiga, Ennenda, beantragt die Ablehnung des Memorialsantrages. Er weist darauf hin, dass seit 1990 viel in den kantonalen ÖV investiert wurde. Der Memorialsantrag gehe nun aber zu weit, zu viele Fragen (Kosten) seien noch offen. Zudem würden die Urheber offene Türen einrennen, die Regierung plane bereits Verbesserungen im ÖV. Ein bedarfsgerechter Halbstundetakt ist angedacht.