Traktandum 4

Memorialsantrag «Gerechte Verteilung des Gemeindepachtlands»

Heiri Hösli

Pensionierter Bergbauer, Ennetberge

Heiri Hösli als Antragsteller hält fest, jeder Betrieb mit einer bestimmten Grösse (0,5 Standard-Arbeitskräfte) solle Anrecht auf Gemeinde-Pachtland haben.

Es dürfe nicht der eine Betrieb viel, der andere gar nichts erhalten. Es solle nicht der eine Betrieb grösser werden, der andere weichen müssen, Betriebe sollten nicht auf diese Weise kaputt gemacht werden.

Fritz Waldvogel

Landrat Die Mitte, Ennetbühls
Präsident Glarner Bauernverband

Fritz Waldvogel beantragt Ablehnung.

Pachtland habe im Glarnerland grosse Bedeutung, der Anteil sei bei den Glarner Bauern hoch. Die mögliche Bewirtschaftungsfläche bestimme vieles, auch was produziert werden könne, das Gemeindeland sei günstiges, eher flaches Land. Die Gemeinde habe Regeln, die bereits für eine gerechte Verteilung sorgten. Alle drei Gemeinden nähmen sehr detailliert auf die Verhältnisse Rücksicht.

Kleinbetriebe erhielten oft mehr Pachtland als die Grossen. Würde man allen gleich viel geben, wären gerade die Kleinen im Nachteil. Wenn ein Betrieb nach der Pensionierung weiter pachten können solle, müsse die Nachfolge im Jahr der Pensionierung geregelt sein.

Wenn es allenfalls Änderungen an den Vorschriften brauche, dann gehörten diese auf Gemeindeebene.

Roger Schneider

Landrat FDP, Mollis

Roger Schneider beantragt ebenfalls die Ablehnung.

Der Antrag bewirke einen Rückgang der Qualität und reduziere die Überlebenschancen von funktionierenden Betrieben. Die Pachtflächen seien von grosser betriebswirtschaftlicher Bedeutung, weil die Direktzahlungen direkt daran geknüpft seien. Sie seien für die Betriebe überlebenswichtig, anders würden Betriebe gefährdet.

Langfristige Verträge seien für Kredite bei Betriebsübernahme wichtig. Die heutige Praxis der Gemeinden ist transparent und nachvollziehbar. Sie wendeten die Kriterien für eine gerechte Verteilung an, vergäben vorrangig an ansässige Betriebe und solche, welche die Vorschriften erfüllen. Die Neu-Ausschreibung bei Pensionierung führe dazu, dass auch neue Betriebe gute Chancen auf Pachtland erhielten. Eine Änderung ist nicht zielführend und nicht sinnvoll.

 

Marianne Lienhard

Regierungsrätin, SVP

Volkswirtschaftsdirektorin Marianne Lienhard bittet: «Folgen Sie dem Regierungsrat und lehnen Sie den Antrag ab.»

Die Gemeinden hätten funktionierende Regeln mit den nötigen Kriterien und wendeten diese für eine gerechte Verteilung an. Das Verfahren sei ebenfalls geregelt, und die Kontrolle durch die Gemeindeaufsicht gewährleistet. Der Antrag hätte schwerwiegende Folgen, es müssten Betrieben Pachtflächen gekündigt werden, sie würden massive wirtschaftliche Einbussen erleiden.