Traktandum 9

Beitritt zur interkantonalen Vereinbarung über die Harmonisierung der obligatorischen Schule (Harmos-Konkordat)

Hans ZopfiHans Zopfi, Schwanden, empfiehlt, den Antrag zum Beitritt zur interkantonalen Vereinbarung über die Harmonisierung der obligatorischen Schule abzulehnen. Die Schulqualität werde durch einen Beitritt nicht wie versprochen verbessert, sondern verschlechtert. Den Schülern werde durch die Vorlage noch mehr Druck auferlegt, dies besonders durch eine Verfrühung der Fremdsprachenfächer. Schülerinnen und Schüler werden durch den Beitritt zum Harmos-Konkordat nicht unterstützt, sondern überlastet. Unser Kanton, so Zopfi, sei jedoch schon die meisten und wichtigsten Punkte des Harmos-Konkordats am umsetzen. Er argumentiert, dass wir dieser Vorlage somit nicht beizustimmen haben. Der Kanton müsse Eigenständigkeit bewahren und den Mut haben, Nein zu sagen.

Fridolin LuchsingerFridolin Luchsinger, Schwanden, beantragt, Harmos zu unterstützen, da diese Vorlage nichts anderes als die Umsetzung der beschlossenen Vereinheitlichung sei. Für die Glarner Schulen würde sich mit der Harmonisierung des Schulsystems nicht viel ändern. Andere Kantone hätten dabei weitaus mehr Nachholbedarf. Lehrpersonen würden heute nicht mehr nach dem Universalprinzip, sondern nach dem Fachlehrerprinzip ausgebildet. Dies geschehe unabhängig von der Annahme der Harmos-Vorlage.

Stefanie MarkStefanie Mark, Schwanden, Präsidentin der jungen SVP, verlangt, den Beitritt zur interkantonalen Vereinbarung über die Harmonisierung der obligatorischen Schule abzulehnen. Als Hauptgrund führt Mark die unnötige Fichierung der Leistungen und des Verhaltens der Schülerinnen und Schüler an. Durch das Harmos-Konkordat entstünden zudem mehr Verwaltungskosten und den Schülerinnen und Schüler würde die wichtige einheitliche Lehr- und Anspruchsperson entzogen.

Marco HodelLandrat Marco Hodel, Glarus, beantragt, dem Harmos-Konkordat zuzustimmen. Es sei eine breit abgestützte Vernehmlassung durchgeführt worden, welche positiv angekommen sei. Die Gegner argumentierten mit teuren Tagesstrukturen. Diese seien aber freiwillig. Ferner würde oft der Kindergartenunterricht ab einem Alter von vier Jahren kritisiert. Schon heute würden aber 98% der Glarner Kinder beide Kindergartenklassen besuchen. Mit Harmos ändere sich daher nichts, um konkrete Inhalte gehe es dann ab 2009 im kantonalen Bildungsgesetz.

Marie-Hélène StägerMarie-Hélène Stäger, Niederurnen, empfiehlt, den Antrag zum Beitritt zur interkantonalen Vereinbarung über die Harmonisierung der obligatorischen Schule anzunehmen. Der Beitritt zum Harmos-Konkordat nütze den Eltern, Schülerinnen und Schülern und nicht zuletzt den Arbeitgebern. Die Vorlage ermögliche eine sinnvolle nationale Vereinheitlichung und Standardisierung der schulischen Bildung. Durch das Erstellen eines Portfolios zu den Schülerinnen und Schülern würden nicht persönliche Merkmale festgehalten. Diese dienen lediglich einer transparenten Buchführung über die Leistungsfähigkeit der Lernenden. Das Hamos-Konkordat vereinfache schliesslich auch den Übergang aus der Schule in die Berufswelt, da dem künftigen Arbeitgeber transparentere Leistungsausweise zur Verfügung stehen würden.

Jakob KammRegierungsrat Jakob Kamm, Mollis, beantragt, dem Harmos-Konkordat zuzustimmen. Das Schweizervolk habe den Kantonen einen klaren Auftrag erteilt. Mit der Umsetzung von Harmos solle nun dem Volkswillen entsprochen werden. Im Kanton Glarus sei im Gegensatz zu anderen Kantonen nur wenig Anpassungsbedarf vorhanden. Dies bei den Blockzeiten, Tagesstrukturen und zwei Fremdsprachen. Die Fremdsprachen würden aber auch ohne Harmos eingeführt, die Tagesstrukturen seien freiwillig und kostenpflichtig und 98% der Schulkinder würden schon heute zwei Kindergartenklassen besuchen. Aufgrund der geringen Änderungen ergäben sich auch keine Mehrkosten aus der Annahme des Konkordats.